Die Pfarrei Niederöfflingen

Die Pfarrei Niederöfflingen gibt es schon seit 1330. Zu diesem Zeitpunkt taucht die Pfarrgemeinde als selbstständige Pfarrei erstmals in den kirchlichen Steuerlisten des Bistums Trier auf.

Die Edeltrudiskirche wird erstmals im Jahre 1179 urkundlich erwähnt. Damals hieß sie noch St. Adrud. Sie ist eine der ältesten Kirchen der Verbandsgemeinde Manderscheid.

St. Edeltrudiskirche (Aufnahme Sommer 2003 - W.Neidhöfer)

Der Kirchenbau

Pfarrkirche St. Edeltrudis um 1920

593 sowohl auch 1616 äußerten sich die Visitatoren befriedigt über den Zustand und die Ausschmückung der Kirche.

Bei der Visitation vom 22. Februar 1657 zeigten sich im ganzen Erzstift Trier die Schäden des 30jährigen Krieges. Die Kirchengebäude waren im schlechten Zustand. Die Kirchenvermögen hatten große Einbußen erlitten.

Zur Reparatur der Niederöfflinger Kirche wurden genaue Festlegungen getroffen:

Die Gemeinde wurde zur Reparatur verpflichtet. Zur Reparatur des Schiffes waren die Zehntherren und des Chores der Pastor verantwortlich.

Die bischöfliche Behörde verfügte im Jahre 1774, dass in Niederöfflingen eine neue Kirche gebaut werden müsse.

Für die Finanzierung  dieser Baumaßnahme war zu dieser Zeit der Kyllburger Stift zuständig. Bei den Verhandlungen im Jahre 1775 stellte sich heraus, das der Stift dazu nicht bereit war.

Infolge dieser Weigerung des Kyllburger Stiftes, musste man sich in Niederöfflingen mit den dringendsten Reparaturarbeiten begnügen, wozu der Stift ebenfalls kein Geld bereitstellte. Im Zuge dieser Arbeiten wurde auch ein neues Pfarrhaus errichtet.

Im Jahre 1788 ordnete die kurtrierische Regierung an, dass die Pfarrkirche zu Niederöfflingen mit größeren Fenstern versehen, der Boden erhöht und der Bogen vor dem Altar erweitert werde.

Die Kirche, der hl. Edeltrudis geweiht, besaß drei Altäre aus dem Jahre 1680, die dem hl. Johannes, der hl. Edeltrudis und den heiligen Wendelinus, Sylvester, Cornelius und der hl. Ursula geweiht waren.

Kirchenportal Ende 18. Jahrhundert
St. Edeltrudis vor 1920

Ein Neubau wurde im Jahre 1822 errichtet und dabei Hausteinwerk aus der zerstörten Abtei Himmerod zu Fenstern, Türen und dem Portal vom Ende des 18. Jahrhunderts verwendet. Im Portal ist das Wappen des letzten Abtes von Himmerod – Anselm von Pidoll (1752 – 1802). Nach Abschluss des Kirchneubaues beschaffte die Kirchengemeinde im Jahre 1826 einen neuen Hochaltar.

Im Jahre 1956 ließ man den Barockaltar restaurieren und man gab ihm als neues Glanzstück eine Figur der hl. Edeltrudis, eine Schnitzarbeit aus dem Jahre 1550, die bisher in der Edeltrudiskapelle stand.

Im Herbst 1970 wurden umfangreiche Renovierungsarbeiten begonnen: Im Inneren der Kirche wurden eine neue Heizung eingebaut und ein neuer Fußboden verlegt. Die Kirche erhielt ebenfalls eine neue Empore mit 2 Wendeltreppen aus Sichtbeton. Der Altarraum erhielt ein völlig neues Bild durch den Wegfall der Bögen und der Seitenaltäre sowie durch die Erneuerung des Hauptaltares mit Anbringung eines Sakramentaltars und Aufstellen einen Altartisches. Der Innenraum wurde neu angestrichen. Die Decke erhielt eine Holzverkleidung. Die Kirchengemeinde schaffte ebenfalls neue Bänke an. Die Kirche erhielt eine neue Sakristei, die Außenwände wurden neu gestrichen und ein Teil der alten Sakristei zu eine Friedhofskapelle umgebaut.

Hl. Edeltrudis - Schnitzarbeit aus dem Jahr 1550

Innenraum der Kirche mit Hochaltar und Empore nach dem Umbau von 1970

Der Aufgang der Kirche erhielt eine breite, gut zu begehende Treppe. Die veranschlagten Kosten in Höhe von 260.000,00 DM wurden durch Zuschüsse der Zivilgemeinde Niederöfflingen, des Bistums Trier sowie durch Mittel der Kirchengemeinde aufgebracht. Groß war auch die Förderung des Vorhabens durch Eigenleistungen und Spender der Niederöfflinger Bürger.
Am Sonntag den 25. Juni 1972 wurden die renovierte Kirche und die beiden neuen in Brockscheid gegossenen Glocken von Weihbischof Carlo Schmidt eingeweiht.

Die Glocken der Pfarrkirche St. Edeltrudis

Die beiden Glocken aus der Eifeler Glockengiesserei Mark in Brockscheid sind gestimmt in Cis und in E. Eine eventuelle dritte Glocke müsste in H oder Fis gestimmt sein.

Die grosse Glocke trägt die Inschrift:
Hl. Edeltrudis bitte für uns.
Niederöfflingen 1971

und die Inschrift der kleinen Glocke:
Hl. Maria Mutter Gottes hilf uns.
Niederöfflingen 1971

 

Anfang der 90er Jahre erfolgten Außensanierung und Trockenlegung der Kirche. Das Portal wurde restauriert und erscheint heute in seiner ursprünglichen Farbgebung, nachdem die Originalfarben aus der Entstehungszeit freigelegt wurden (siehe Bild weiter oben).

1993 erhielt die Kirche eine neue Orgel des Orgelbauers Gustav Cartellieri aus Wittlich.

27.05.2001 – Einweihung einer holzgeschnitzten Muttergottes, die der Ehrenbürger Pater Jakob Konrad für die Kirchengemeinde Niederöfflingen gestiftet hat.

Am 14.07.2002 wurde eine Reliquie des hl. Donatus  nach Niederöfflingen überführt. Die Reliquie stammt aus dem Grab des hl Donatus in Münstereifel.

Mehr über die Verehrung des hl. Donatus unter > Kulturelles

“Die 7 Gaben des hl. Geistes” geschnitzt von Pater Jakob Konrad (Aufnahme: Hermann Clemens - 2007)

Ebenfalls von Pater Jakob Konrad stammt die nebenstehende Schnitzerei (aus dem Jahre 2002/2003).
Das Bildnis stellt die 7 Gaben des hl. Geistes dar und befindet sich rechts neben dem Alter über der Kanzel.
Die 7 Rosenquarze im unteren Teil des Bildes versinnbildlichen die 7 Gaben des hl. Geistes, durch die das Wirken des hl. Geistes bei den Menschen zum Ausdruck gebracht wird:
Weisheit, Verstand, Rat, Stärke, Erkenntnis, Frömmigkeit und Gottesfurcht.
Diese Reihung steht im Zusammenhang mit den sieben Tugenden: Glaube, Hoffnung, Liebe, Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung –

  • den sieben Todsünden: Stolz, Geiz, Wollust, Neid, Völlerei, Zorn und Trägheit –
  • und den sieben Sakramenten: Taufe, Firmung, Eucharistie, Beichte, Ehe, Sakrament der Weihe und Krankensalbung.

Pfarrer in Niederöfflingen (Klick mich)

Alle Aufnahmen, außer den historischen Bildern und wenn nicht anders angegeben, stammen aus dem Jahre 2003 (W. Neidhöfer)