Die Entwicklung des Ortsnamen von Niederöfflingen

785 begegnen wir dem Ort im Besitz des Klosters Echternach  Officinus/Uffeninge. Der Ortsname Officinus bezeichnet eine Wirkungsstätte des Klosters Echternach.

Der Ortsname entwickelte sich wie folgt weiter: 895 Uffichina; 915 und 1179 Uffeninga; 1394 Nederuffenyngen; 1702 Nideröffling

Im Jahre 1985 konnte Niederöfflingen mit seiner Nachbargemeinde Oberöfflingen auf eine 1200jährige Geschichte zurückblicken.

Die Ersturkunde

 Im Jahre 785 bestätigte Karl der Große dem Kloster Echternach die von seinem Bruder Karlmann (gestorben 771) gemachte Schenkung der “villa Officinus” an der Lieser, worüber aber keine Urkunde ausgestellt worden war. (Goldenes Buch der Abtei Echternach)

Dieses geschenkte Gebiet umfasste allem Anschein nach die heutigen Gemarkungen der Orte Nieder- und Oberöfflingen, Gipperath, Schladt, Laufeld, Dierfeld, Pantenburg und Wallscheid., die später im Besitz des Kloster Echternach genannt werden.

Diese Vermutung gründet sich darauf, dass außer der Bestätigung für Öfflingen (785) für keinen der anderen genannten Orte eine Schenkungsurkunde vorhanden ist.

Weitere Bestätigungen des Klosterbesitzes in Öfflingen

Im Jahre 817 schenkten die Brüder Reiginbertus und Herwinus dem Kloster Echternach ihre elterlichen Erbgüter zu Uffeninge (Goldenes Buch der Abtei Echternach).

Am 28. Oktober 895 bestätigte König Zwentibold dem Kloster unter anderem Besitz in Uffichina (StA Trier).

Im Jahre 915 erfolgte eine weitere Bestätigung des Klosterbesitzes durch König Karl III., (Goldenes Buch der Abtei Echternach).

Niederöfflingen verblieb bis zum Jahre 1179 im Besitz des Klosters Echternach, das auch die volle Gerichtsbarkeit ausübte. In diesem Jahr bekundete Erzbischof Arnold von Trier, dass Abt und Konvent von Echternach zu Gunsten des Trierer Erzbistums auf ihre sämtlichen Rechte in Niederöfflingen und Gipperath verzichten, dafür als Zugeständnis Einkünfte an der Kröver Kirche und Zollfreiheit für sich und sämtliche Klosterbedienstete in Trier erhalten. (Goldenes Buch)

Dies bestätigt eine weitere Urkunde aus dem Jahr 1179. Diese Urkunde ist aus zweierlei Gründen aufschlussreich:

  1. sie beinhaltet den Übergang Niederöfflingens aus dem echternach-luxemburgischen in den trierischen Einflussbereich.
  2. sie erwähnt die bis dahin nicht genannte Kirche in Niederöfflingen.

Niederöfflingen im Kurstaat Trier

Bei der Bildung des Trierer Kurfüstentums durch Balduin von Luxemburg (1307-1354) wurde Niederöfflingen dem Amt Manderscheid zugeteilt, das damals bis weit in den Kreis Daun und südlich bis nach Landscheid und Binsfeld reichte.

Niederöfflingen gehörte mit Gipperath, Greimerath, Niederscheidweiler und Plein zur 2. Pflege
= Bezirk dieses Amtes.

Niederöfflingen war Teil des Hochgerichtes von Obermanderscheid und bildete zusammen mit Gipperath eines der 9 Gerichte des Amtes.

Die Erforschung unserer Heimatgeschichte

Große Verdienste bei der Erforschung unserer Heimatgeschichte hat sich Dechant Brückmann gemacht, welcher von 1907 bis 1922 Pfarrer in Niederöfflingen war.

In seinem Bericht, der 1922 gedruckt wurde, schildert Dechant Brückmann die Entstehung unseres Ortes. Diese Druckschrift enthält Nachforschungen über das Leben der hl. Edeltrudis, die Entstehung des Edeltrudisbrunnens und die Geschichte unserer Pfarrkirche, die der hl. Edeltrudis geweiht ist.

Als Anerkennung für seine besonderen Verdienste hat ihm die Gemeinde Niederöfflingen eine Inschrift gewidmet, die neben der Pfarrkirche angebracht ist.

Der Bericht von Dechant Brückmann

Das untergegangene Dorf Mulscheid

Nach Beyers Urkundenbuch (MRUB, 2, 129) wird in einer Springiersbacher Urkunde vom Jahre 1193 der Hof Mulscheid genannt, der ungefähr auf halbem Weg zwischen Niederöfflingen und Plein lag.

Im Jahre 1272 erwarb das Kloster Himmerod für 45 trierische Denare Springiersbacher Güter in Öfflingen und Mulscheid. In einer weiteren Urkunde aus dem Jahre 1317 begegnet uns die Siedlung Mulscheid ein weiteres mal. Johann Grimnich von Mulscheid verzichtete gegenüber dem Kloster Himmerod auf alle seine Ansprüche, besonders wegen der Güter zu Mulscheid.

Nach W. Janssen (Wüstungsfrage, II, S. 356) lag Mulscheid wohl 1200 Meter südlich von Niederöfflingen.

Auf der Tranchot-Karte aus der Zeit nach 1800 sind auf der Gemarkung von Niederöfflingen die Flurnamen “Milcheter Flohr” und “Milcheter Karl” eingezeichnet, die den Wüstungsnamen Mulscheid in stark abgewandelter Form noch enthalten.

Die Bezeichnung Mühlscheid oder Mühlscheider Schlösschen waren noch im 20. Jahrhundert bekannt.

Nach 1440 wurde das kleine Dorf Mulscheid nicht mehr erwähnt.